Willkommen

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Unser Lebenshof:

Der Lebenshof TiLi beherbergt über 100 Tiere die nicht mehr gewollt, krank, alt, oder auch behindert sind.

Dort leben Wasserschildkröten, Katzen, Hunde, Kaninchen, Großsittiche, Fische, Nymphensittiche, Kanarienvögel, Wellensittiche, Wachteln, Meerschweinchen, Wachteln, Hühner, zwei Ponys, ein einäugiges Fohlen (von einer Stutenmilchfarm gerettet) und zwei Großpferde (vom Schlachter) sowie freilebende Igel, Eulen und Fledermäuse, die in der Scheune leben.

Lebenshof „TiLi“ sind drei Generationen: Oma Heidi und Opa Heinz, die Eltern Andrea und Michael und die Kinder Lina und Tim.

Tag und Nacht sind wir für alle Tiere da. Oft bekommen wir nachts Notrufe, zu denen wir uns dann sofort aufmachen, oder werden uns Tiere vor das Tor gestellt und meistens krank abgegeben. Auch müssen wir täglich die Pferde, die außerhalb des Lebenshofes untergekommen sind, versorgen. Viele Fahrten zum Tierarzt, zu Wildtierauffangstationen mit verletzten Wildtieren und ähnliches sind unser tägliches Brot.

Von einem Discounter in der nächsten Stadt dürfen wir 4-mal die Woche weggeworfene Lebensmittel abholen, die wir dann an die Tiere verfüttern, sie bedürftigen Menschen bringen oder weiterverarbeiten (z.B. zu Marmelade).
Vor Corona haben wir Führungen auf dem Lebenshof gemacht, um den Menschen Achtsamkeit und Empathie zu vermitteln. Wir haben auch Hufeisenblumen, Kuchen oder unsere Retter-Marmeladen verkauft etc.
Die Kosten steigen, die Spenden lassen nach und Patenschaften für unsere Tiere werden auch weniger.
Über jegliche Unterstützung würden wir uns sehr freuen!

Warum „Lebenshof“ und nicht „Gnadenhof“?

Weil wir Tieren Rechte zugestehen und uns für ihre Befreiung aus der Unterdrückung einsetzen, statt sie lediglich „begnadigen“ zu wollen. Die Tiere auf dem Lebenshof sind StellvertreterInnen und BotschafterInnen ihrer Artgenossen, denen weder ein eigenes Leben noch Unversehrtheit zugestanden wird.

Auf Wikipedia lassen sich die dort aufgeführten Bedeutungen des Wortes Gnade wie folgt zusammenfassen:

Die historische Bedeutung des Begriffes Gnade:

Das mittelalterliche Herrschaftssystem in Europa war auf dem Prinzip der Gnade aufgebaut. Das bedeutete eine strikte Hierarchie mit der „Vorstellung der „gnädigen Autorität“ (mit Gott als höchstem Vorbild) (…). Zur Vorstellung der Gnade gehört, dass sie von Autoritäten ausgeht, persönlich und situationsbezogen ist, dass sie nicht gefordert werden kann“.

Diese Wertigkeit des Begriffs Gnade findet man auch heute noch in der Benutzung, z.B. „Wenn jemand gnadenlos sein Recht einfordert, heißt das, dass der Beschuldigte seine gerechte Strafe erhält. Lässt der Ankläger hingegen Gnade walten, wird dem Beschuldigten die Strafe ganz oder teilweise erlassen.“

Im Sinne dieser Bedeutung des Begriffes Gnade fragen wir uns, welche Strafe Tiere denn verdienen sollen, vor der wir Gnade walten lassen? Wir gehen nicht davon aus, dass ein Tier den Tod und/oder ein kurzes Leben in Qual und Ausbeutung rechtmäßig verdient, nur weil es kein menschliches Tier ist, sondern vom Menschen z.B. als sog. Nutztier bezeichnet wird.

Mit dem Begriff „Lebenshof“ möchten wir weg von der gesellschaftlichen Norm, dass Tiere den Tod rechtmäßig verdienen. Wir möchten durch den Begriff die Gegenposition einnehmen. Auch Tiere haben unserer Meinung nach das moralische Recht auf ein Leben ohne Qual und Ausbeutung.

Der Begriff „Lebenshof“ soll auch als ein politisches Zeichen dienen. Es soll ausdrücken, dass wir uns eine Welt wünschen, in der nicht einzelne Tiere auf persönliche und situationsbezogene Ausnahmen angewiesen sind, in denen ihnen Gnade gewährt wird vor den alltäglichen und unfassbaren Qualen in einer von (Tier-)Ausbeutung geprägten Gesellschaft.

Vielleicht sieht man es nicht auf den ersten Blick, aber wenn wir davon ausgehen, dass Sprache immer bestimmte Normen und Wertigkeiten ausdrückt, und diese jedes Mal gefestigt werden, wenn ein bestimmter Begriff benutzt wird, der mit bestimmten Normen und Werten verknüpft ist, dann möchten wir lieber die Werte festigen, dass Tiere Leben verdient haben, anstatt situationsbezogene Gnade.

Deshalb nutzen wir also den Begriff „Lebenshof“!